'Hondsdäg' oder 'Hundstage' - wie sie Lilli so erlebt …
Haaallo – hier ist mal wieder Eure kleine LILLI! Jetzt hab ich ja `ne gaaanz lange Plapperpause eingelegt – aber nu‘ hab ich Euch wieder was zu erzählen!
Zurzeit schwitzen meine Menschen ganz schön, weil es so heiß ist! ‚Hundstage‘ nennen die Menschen so ein Wetter. Wieso eigentlich? Wir Hond schwitzen doch gar nicht! Aber ehrlich, also Bandit und Enyo mit ihrem dicken Pelz, die wünschten sich glaube ich zurzeit echt `nen Reißverschluss, um die Matte abzulegen.
Das hab ich ja nicht nötig mit meinem Felli - weiß - kurz und gut. Außerdem flitze ich so schnell in der Gegend rum, dass ich immer Wind um die Nase habe.
Apropos Wind – also die Menschen haben schon komische Sachen. Da läuft nun zuhause die ganz Zeit so ein ‚Gegenschlupper‘.
Ihr wisst doch was ein Schlupper ist? Das ist das Ding auf den Rollen mit dem langen Rüssel, mit dem die Menschen über den Boden fahren und dann verschwindet in dem Rüssel alles was da umher liegt und in die Rüsselöffnung passt. Also wertvolle Krümel, mit viel Mühe zerkaute Holzstücke, die Tempofetzen, welche Hannah liebevoll verteilt hat und und und ….
Wir haben seit ein paar Tagen sogar `nen gaaanz neuen Schlupper - hab ich genau gesehen, dass der anders ist!
Der ist viel kleiner, nicht so laut und das Zeugs wandert nicht in einen Beutel sondern in einen Plastiktopf, der auf dem Schlupper wohnt. Und dann leeren die Menschen den Plastiktopf gleich aus, sobald der Schlupper aus ist. Deshalb stinkt der neue Schlupper auch überhaupt nicht, wenn er schläft.
Mann oh Mann, was da so alles aus dem Plastiktopf raus kommt – soooo viele Haare von uns, da wundere ich mich glatt, dass wir nicht schon nackt sind. Die wohnen alle im Teppich, die Haare von uns - bis halt der Schlupper kommt. Fraule findet den kleinen Schlupper so toll, dass sie dauernd mit dem Ding rumläuft und schluppert und schluppert. Ich finde das voll doof. Kannste nix mehr liegen lassen!
Ups - jetzt hab ich mich aber wieder verplaudert. Ich wollte doch von dem Gegenschlupper erzählen. Der pustet nämlich nicht Luft rein, sondern raus. Doch echt – der macht voll viel Wind!
Und die Menschen hocken dann da auf der Couch und lassen sich ihre wenigen Haare auf dem Kopf verwedeln. Also das Fraule halt. Das ‚Mannli‘ hat ja gar keine Haare zum verwedeln - kicher, phff, hi hi.
Der Hannah ihre Ohren wedeln auch manchmal mit und mein Fraule hat sogar ein dickes Auge bekommen, weil sie den Gegenschlupper auf Vollbetrieb geschalten hatte und das viel zu arg gepustet hat. Schön blöd – hätte ich ihr gleich sagen können. Ich bin nicht umsonst sofort geflüchtet, als das Ding angesurrt ist. Surr surr surr – ist doch gefährlich, Mensch!
Das Ding hat mein Fraule erst wieder abgeschaltet, als es neulich draußen so angefangen hat zu rumsen und zu leuchten. Mitten in der Nacht! Das war echt komisch. Ob da draußen wohl jemand rumpoltert und das Licht aus- und anmacht? Jedenfalls ist das Fraule ganz fix überall rum gelaufen und hat alle Fenster zugemacht. Und dann kurz darauf wieder auf – und wieder zu – und wieder auf - zu – auf - zu ....
Außerdem hocken wir tagsüber dauernd im Halbdunkeln hier zuhause, weil immer die Rollläden unten sind. Wir sperren quasi die Sonne aus, sagt mein Frauli und nennt das ‚Klimamanagement‘. Ich bin doch kein Kellerkind - und mein Fraule ist kein Manager, das wüsste ich doch! Also wisst ihr was? Die spinnen, die ….
Ja - neulich montags hatten wir endlich mal seit langem einen ganz normalen Tag – außer dass wir nass bis auf die Knochen wurden bei unseren Gassirunden. Jedenfalls hat kein Gegenschlupper gepustet und es hat draußen keiner rumgebollert oder das Licht aus- und angeknipst und keiner ist rum gerannt und hat dauernd Fenster auf- und zugemacht, sogar die Rollläden waren den gaaanzen wieder Tag oben. Witziger weiße saß abends mein Fraule sogar mit `ner Decke auf der Couch. Aber das hat sie bestimmt nur gemacht, damit die Hannah und ich besser kuscheln konnten, nicht?
Und jetzt möchte ich noch ein wenig ‚klugscheißern‘. Es ist nämlich so, die Hundstage haben nämlich gaaar nix mit so kleinen Rennfürzle
wie ich eines bin zu tun, sondern mit einem gaaanz großen Kumpel! Doch -- der heißt ‚Großer Hund‘ und das ist ein Sternbild am Himmel! Stellt Euch das nur vor. Und bis der in seiner vollen Pracht mit allen Sternen leuchtet, vergeht der Zeitraum von einem Monat. Die alten Römer setzten diesen Zeitraum auf den 23. Juli bis 23. August fest. Und die Griechen und ein altägyptischer Kalender haben bei der Geschichte mit der großen Sommerhitze und den Hundstagen auch noch ein Wörtchen mitgeredet.
Echt - aber ich und mein Fraule können auf diese Hundstage hier unten auf der guten alten Erde gerne verzichten, da kann der Kumpel da oben leuchten so lange er will. Oder was meint Ihr?
Na, dann - bis zum nächsten Mal. Ich muss schnell noch ein paar Krümel vor dem Schlupper retten, die sind in meinem kleinen Bäuchlein viel besser aufgehoben, als in dem Plastikeimer von dieser neuen kleinen Höllenmaschine!
Euer kleines ‚Klugscheißerle‘ (für Nichtschwaben: kleine Besserwisserin)
und Plappertäschle LILLI!